Interview mit dem Komponisten

Wann haben Sie denn den Böhmischen Traum komponiert?

Gälle: „Das war 1997. Wir haben die Polka ungefähr ein Jahr lang mit den Scherzachtalern gespielt. Dann lief sie mal im Radio, der Musikverleger Rundel hat sie gehört und ist auf mich zugekommen. Erst wollte ich das Stück gar nicht hergeben. Dann hab ich`s doch gemacht, aber ich hätte nicht geglaubt, dass das solche Ausmaße annimmt.“

Wie sind sie auf den Titel gekommen?

Gälle: Bei einem Konzert von Ernst Mosch und seinen Original Egerländern in Ravensburg, sah ich den damals schon sehr kranken Ernst Mosch - bei dessen Anblick war mir klar, das dieses Konzert eines seiner Letzten war, ich sah meinen Vater, der selber an Krebs verstarb, vor mir. In der folgenden Nacht schlief und träumte ich sehr unruhig. Da die Produktion unserer 3. CD anstand, rief am nächsten Morgen mein Bruder an, um sich nach dem Namen der, bis dahin noch unbenannten Polka, zu erkundigen-spontan und ohne darüber viel nachzudenken stand der Titel fest: BÖHMISCHER TRAUM!

Der Böhmische Traum scheint ziemlich beliebt zu sein? Wenn der gespielt wird, steht alles auf den Tischen und macht mit.

Gälle: „Ja, der ist ungewollt zum Kulthit geworden. Er spricht vor allem die Jüngeren an und wird sogar in Disco-Zelten gespielt. Im Verkauf steht das Stück schon seit ein paar Jahren europaweit auf Platz Eins. Und auch in Australien und Amerika läuft der Böhmische Traum.


Das Interview führte die Musikkapelle Feldkirchen bei Mattighofen (Oberösterreich).